So finden Sie zu Ihren Superkräften

Unser Körper hat in der Regel genug Kraftreserven, um täglichen Belastungen gegenüberzustehen. Doch allen Reserven sind Grenzen gesetzt und es kommt früher oder später dazu, dass wir mit täglichen Anforderungen nur schwierig fertig werden. Der innere Antrieb kommt zu Ende, alles scheint mühsamer als sonst und der Körper schreit: Ich brauche Erholung. Zu anderen Warnzeichen eines Energiemangels zählen Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Schlafstörungen, wiederkehrende Infekte, Heisshungerattacken oder zuckende Augenlider.

Nicht immer kann man konkrete Auslöser für diesen Zustand finden. Eine hohe körperliche oder geistige Belastung kann unsere Kreatin-Speicher entleeren, was zu Stress, Konzentrationsmangel, Müdigkeit und zu geringerer Leistungsfähigkeit führt. Kreatin versorgt unsere Zellen mit Energie, stärkt Muskeln und Knochen. Die Hälfte seines täglichen Bedarfs stellt unser Körper selber in Nieren, Bauchspeicheldrüse und Leber her, den Rest bekommt er aus der Nahrung sofern diese gesund und ausgewogen ist. Und mit zunehmendem Alter werden unsere Kreatin-Speicher kleiner. Dauerstress fördert die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, die unsere Energiereserven stark beanspruchen und zu Burnout führen können. Zu wenig Bewegung und chronischer Schlafmangel zählen auch zu häufigen Ursachen von einem Energiemangel. In kalten Monaten reagiert unser Gehirn auf Dunkelheit mit einer verstärkten Bildung von Schlafhormon Melatonin und ein Lichtmangel macht uns müde und schlapp.

Fehlt es uns an Vitaminen und Spurenelementen, so hat dies Energielosigkeit zur Folge. Bei einem Vitamin B12-Mangel sowie bei einem Mangel an Folsäure und Eisen kommt es zu Blutarmut und einer verringerten Sauerstoffversorgung. Eine Unterfunktion der Schilddrüse lässt uns ebenfalls müde und kraftlos fühlen. Ein Auslöser für ständige Müdigkeit kann auch ein niedriger Blutdruck sein, und zwar unter 100. Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Heuschnupfen, Depressionen beziehungsweise depressive Verstimmungen lassen unsere Kräfte ebenfalls verschwinden. Sogar eine falsche Ernährungsweise kann kraftraubend sein. Dr. Dörten Wolff vom Hamburger Institut für Nahrungsmittelunverträglichkeiten erklärt: wenn man verschiedene Kohlenhydrat-Arten gemischt hat, fördert dies das typische Mittagstief. “Dann wird zu viel Insulin ausgeschüttet und unser Körper erlebt einen Stressmoment: die Energie wandert in die Fettzellen und wir werden träge”, sagt sie.

Wie können Sie einem Energiemangel gegensteuern und die Signale des ermüdeten Körpers ernst nehmen? Hier sind wirksame Tipps.

• Essen sie bei Bedarf gesunde Snacks wie Nüsse oder Obst. Schokolade und Kekse sind keine gute Variante für einen gesunden Energieschub.
• Greifen Sie zu bewährten Nahrungsergänzungsmitteln, um den Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen auszugleichen und Ihrem Körper neue Energie zu schenken. Vitamin C, Vitamin E, Selen und Zink helfen die Belastungen besser auszuhalten und stärken das Immunsystem. Magnesium ist wichtig für Muskel-, Herz- und Nervenzellen und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. B-Vitamine sind besonders wichtig für eine gute Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Alle diese Vitamine und Mineralstoffe sind bei erhöhter Belastung und Stress von grosser Bedeutung.
• Ohne ausreichend Flüssigkeit können in unserem Körper keine Stoffwechselprozesse verlaufen. Keine Zellen existieren ohne Flüssigkeit und sie ist unerlässlich für Gehirn und Schleimhäute. Trinken Sie jeden Tag ausreichend Wasser, Kräutertees oder Saftschorlen, da Dehydration zu Energielosigkeit führt. Sie müssen nicht auf ein Durstgefühl warten: wenn es dazu kommt, ist Ihr Körper schon dehydriert.
• Ein gesunder Schlaf ist für antriebslose Menschen unerlässlich. Unser Körper regeneriert im Schlaf und es ist wichtig, an einen festen Schlafrhythmus zu halten und sich mindestens 30 Minuten vor dem Zubettgehen nicht mehr mit Smartphone zu beschäftigen.
• Einige Heilpflanzen haben gute Ergebnisse bei Energiemangel gezeigt. Johanniskraut in Form von Tabletten oder Kapseln hilft gegen depressive Verstimmungen und in belastenden Situationen. Baldrian, Hopfen und Melisse sorgen für einen gesunden Schlaf und Beruhigung. Passionsblume und Lavendel beruhigen, entspannen, helfen bei Reizbarkeit und verbessern die Schlafqualität. Rosenwurz stärkt die Widerstandsfähigkeit des Körpers in Stresssituationen und hilft bei Erschöpfung. Maca wirkt leistungssteigernd.
• Ätherische Öle in Form von Anti-Stress-Roll-Ons, Sprays oder Öl-Mischungen lassen Sie Stress besser ertragen. Sie werden einfach auf die Handgelenke, Schläfen und den Nacken aufgetragen. Sprays verwendet man als Raumduft. Am besten eignen sich Bergamotte, Zitrone, Wildorange, Pfefferminze oder Weihrauch, die für mehr Energie sorgen und eine bessere Stimmung schaffen.
• Wichtig ist es auch, sich regelmässig kleine Auszeiten zu gönnen, indem man die Augen schliesst, bewusst ein- und ausatmet und in sich hineinspürt. Noch besser wirken progressive Muskelentspannung nach Jacobson, autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen, die Stresslevel senken können.
• Überlegen Sie mal, was Ihre persönlichen Energiefresser sind, also was Ihren Körper und Seele müde macht. Das können zum Beispiel ständige Erreichbarkeit, Termindruck, finanzielle Sorgen, Stress im Job oder gesundheitliche Probleme sein.
• Gehen Sie an die frische Luft so oft wie möglich, da frische Luft beim Abschalten hilft. Schauen Sie in die Ferne, um Ihren Kopf frei zu kriegen. Wenn es dafür keine Möglichkeit gibt, gehen Sie einfach auf den Balkon und atmen Sie durch.
• Bringen Sie Ihren Kreislauf durch Bewegung in Schwung. Finden Sie heraus, was Ihnen Spass macht: Fitness, Yoga oder einfach spazieren zu gehen. Hauptsache, das sollten regelmässige Aktivitäten sein. Anfangs reichen schon 10 bis 20 Minuten täglich, um Ihr Wohlbefinden zu steigern und einen Energieschub zu schaffen.

Mit diesen Tipps können Sie Ihre Energiereserven wieder auffüllen!