Sonne und Chlor können im Sommer verheerende Auswirkungen auf die Struktur des Haares haben. Die intensive Sonneneinstrahlung dringt in das Haar ein und zerstört die Proteinstruktur, die für Festigkeit, Elastizität und Glanz entscheidend ist.
Da das Haar zu etwa 65 bis 95 Prozent aus dem Eiweiss Keratin besteht, führt dessen Abbau schnell zu sprödem, glanzlosem Haar. Die Haaroberfläche wird beschädigt und verliert an Elastizität. Besonders gefährdet sind Menschen mit hellem und empfindlichem Haar, da es weniger Melanin enthält, das als natürlicher Schutz vor ultravioletter Strahlung dient.
UV-A-Strahlen dringen tief ein und lassen die Farbe verblassen, UV-B-Strahlen greifen die äussere Struktur an und machen es brüchig.
Auch Chlor stellt eine grosse Gefahr für das Haar dar. Da es die natürliche Schutzschicht entfernt, verliert es Feuchtigkeit und wird trocken, rau und porös. Besonders problematisch ist die Kombination von Chlor und Sonne. Ein gründliches Ausspülen mit Süsswasser nach dem Schwimmen kann helfen, die schädlichen Rückstände zu entfernen.
Letztere kann die Farbpigmente aus gefärbtem Haar regelrecht herauslösen und führt häufig zu Elastizitäts- und Glanzverlust. Bei Blondinen besteht zudem die Gefahr, dass das Haar durch die Reaktion mit oxidierten Metallen, wie z.B. Kupfer im Schwimmbadwasser, einen Grünstich bekommt.
Täglich verlieren wir zwischen 50 und 100 Haare – das gehört zum natürlichen Haarzyklus und ist an sich unbedenklich. Dennoch bemerken viele Menschen gerade im Spätsommer und Herbst einen vermehrten Haarausfall.
Ein entscheidender Faktor ist die intensive Sonneneinstrahlung im Sommer. Ultraviolette Strahlung kann die Struktur des Haares schädigen, das Haar spröde und strohig machen und es anfälliger für Haarbruch machen. Besonders dünnes Haar ist betroffen, da die UV-Strahlen nicht nur das Haar, sondern auch die Kopfhaut und die Haarwurzeln reizen können.
Diese Schädigung kann dazu führen, dass das Haar schneller von der Wachstumsphase (Anagenphase) in die Ruhephase (Telogenphase) übergeht. Dieser saisonale Haarausfall dauert meist nur wenige Wochen und reguliert sich in der Regel von selbst.
Ein weiterer Sommerfaktor ist der häufige Kontakt mit Salzwasser und chlorhaltigem Wasser, sei es im Meer oder im Schwimmbad. Beide Substanzen greifen die natürliche Schutzschicht des Haares an, wodurch es geschwächt und bruchanfälliger wird. Es verliert an Elastizität und bricht leichter. Auch häufiges Duschen und Haarewaschen, um den Schweiss zu entfernen, kann Haare und Kopfhaut trocknen.
Hinzu kommt, dass die Wärme und die erhöhte Schweissproduktion im Sommer die Poren der Kopfhaut verstopfen können. Dies kann die Haarfollikel beeinträchtigen und das Wachstum neuer, gesunder Haare behindern. Auch eine veränderte Ernährung in der warmen Jahreszeit kann eine Rolle spielen, insbesondere wenn bestimmte Nährstoffe fehlen, die für das Haarwachstum wichtig sind. Beispielsweise kann eine Diät oder eine nährstoffärmere Ernährung vor der Badesaison das Haarwachstum beeinträchtigen.
Das hängt von verschiedenen Faktoren wie Haarfarbe, Aufenthaltsdauer und Wünschen ab. Für diejenigen, die einen grauen Ansatz kaschieren möchten, kann eine Ansatzfärbung vor der Reise sinnvoll sein. Dabei sollte aber nur der Ansatz und nicht das ganze Haar gefärbt werden, um die Haarlängen zu schonen, denn Sonne und salzhaltiges Wasser können die Spitzen zusätzlich strapazieren.
Wenn man einen komplett neuen Look plant, sollte man allerdings bis nach dem Urlaub warten. Frisch gefärbtes Haar ist besonders empfindlich und reagiert stärker auf Sonnenlicht und Salzwasser. Intensive Sonneneinstrahlung lässt die neuen Farben schnell verblassen und kann das Haar trocken werden lassen – selbst wenn man UV-Schutzprodukte verwendet. Wenn man die Haare also färben möchte, sollte man dies mindestens einen Monat vor dem Urlaub tun, um die Farbintensität und die Gesundheit der Haare zu schützen.
Im Sommer braucht es besondere Pflege, um salzhaltiges Wasser und Hitze gut zu überstehen. Eine ganzheitliche Vorbereitung beginnt bereits von innen. Nahrungsergänzungsmittel wie Biotin, Keratin, Zink, Selen und B-Vitamine stärken das Haar von Grund auf und machen es widerstandsfähiger gegen äussere Einflüsse.
Unverzichtbar sind auch spezielle, feuchtigkeitsspendende Sommerpflegeprodukte wie Spülungen und Masken. Sie versorgen das Haar intensiv mit Feuchtigkeit und schützen es vor dem Austrocknen durch salzhaltiges Wasser.
Auch der Schutz vor ultravioletten Strahlen ist wichtig, denn die Sonne kann das Haar nicht nur ausbleichen, sondern es kann auch dehydrieren und es brüchig machen. Haarsprays mit UV-Filter, die auf trockenes oder feuchtes Haar aufgetragen werden können, schützen vor diesen Effekten.
Wer einen besonders intensiven Schutz wünscht, kann auch etwas Kokosöl in die Haare einmassieren, um eine zusätzliche Schutzschicht zu bilden. Alternativ können auch nur die Haarspitzen mit Öl behandelt werden, um sie geschmeidig zu halten.
Auch die Kopfhaut darf im Sommer nicht vergessen werden. Ein Hut oder eine Kappe schützt nicht nur die Haare vor UV-Strahlen, sondern beugt auch einem möglichen Sonnenbrand vor. Vor allem beim Sport im Freien ist eine Kopfbedeckung empfehlenswert. Wer auf eine Kopfbedeckung verzichten möchte, kann alternativ eine Sonnenschutzcreme auftragen, um sich vor den UV-Strahlen zu schützen.
Im Sommer stellt sich oft die Frage, wie oft man sich die Haare waschen soll, da die Temperaturen und die erhöhte Schweissproduktion die Kopfhaut belasten können. Tatsächlich schwitzen wir bei warmem Wetter mehr, wodurch das Haar schneller fettig wird. Gleichzeitig trocknen Sonne und häufiges Waschen es schneller aus und machen es anfälliger für Beschädigungen.
Es wird empfohlen, das Haar im Sommer nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche zu shampoonieren, um es vor übermässigem Trockenwerden zu schützen. Zwischen den Wäschen kann Trockenshampoo eine gute Lösung sein: Es frischt das Haar auf, reduziert das Fett und verleiht ihm einen frischen Duft, ohne die Struktur des Haares unnötig zu belasten. So bleibt es auch ohne tägliches Waschen gepflegt und geschmeidig.
Ein einfaches, herkömmliches Shampoo reicht oft nicht aus, da es die besonderen Bedürfnisse des Haares in dieser Jahreszeit nicht abdeckt. Empfehlenswert sind milde Shampoos mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Urea, Glycerin, Panthenol, Aloe Vera oder Milchsäure. Diese Inhaltsstoffe versorgen das Haar intensiv mit Feuchtigkeit, stärken die Haarstruktur und machen es widerstandsfähiger gegen äussere Einflüsse.
Für feines, trockenes oder lockiges Haar ist diese Extraportion Pflege im Sommer besonders wichtig. Zusätzlich können Haarpflegeöle mit pflanzlichen Extrakten das Haar vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen und es geschmeidig und glänzend machen. Es gibt eine Auswahl an hochwertigen Shampoos und Haarpflegeölen, die genau auf die Bedürfnisse im Sommer abgestimmt sind und das Haar optimal pflegen.
Die richtige Haarpflege im Sommer ist entscheidend, um das Haar vor UV-Strahlen, Chlor und Salz zu schützen und ihm gleichzeitig Feuchtigkeit und Glanz zu verleihen. Mit der Wahl geeigneter Pflegeprodukte und regelmässiger Feuchtigkeitsversorgung lassen sich Schäden vermeiden und das Haar bleibt gesund und kräftig. Ein leichter Hut oder ein Tuch können zudem als stilvoller Schutz dienen und das Haar vor übermässiger Sonnenbelastung bewahren.