Ultraviolette (UV) Strahlung im Bereich von 100 bis 400 Nanometern beeinflusst die Haut auf unterschiedliche Weise. Die wichtigsten Strahlungsarten sind UV-A, UV-B und UV-C. Während die schädlichen UV-C-Strahlen von der Ozonschicht vollständig herausgefiltert werden, sind die langwelligen UV-A-Strahlen und die energiereicheren, aber kurzwelligeren UV-B-Strahlen für die Wirkung auf die Haut verantwortlich.
UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein und verursachen Zellschäden durch freie Radikale. Sie greifen das Kollagen und Elastin der Haut an, was zu vorzeitiger Hautalterung durch Faltenbildung und Elastizitätsverlust führt. Ausserdem können sie das Hautkrebsrisiko erhöhen, ohne sichtbare Schäden wie Sonnenbrand zu erzeugen, so dass die Gefahr oft unbemerkt bleibt.
UV-B-Strahlen hingegen erreichen nur die oberflächlichen Hautschichten. Sie sind für den Sonnenbrand verantwortlich und schädigen das Erbgut der Hautzellen, was zu Langzeitschäden wie Hautkrebs führen kann. UV-B-Strahlung regt die Produktion von Melanin an, wodurch die Haut braun wird. Diese Bräunung bietet jedoch nur einen begrenzten Schutz vor weiterer UV-Strahlung und schützt daher nicht vollständig vor Sonnenschäden.
Die Haut schützt sich auf natürliche Weise durch mehrere Schutzmechanismen vor UV-Strahlung. Einer der wichtigsten ist die Bräunung, bei der Pigmentzellen, so genannte Melanozyten, den Hautfarbstoff Melanin produzieren.
Dieser sorgt nicht nur für die gewünschte Bräune, sondern bildet auch eine natürliche Barriere gegen UV-Strahlung. Bei Sonneneinstrahlung lösen die UV-A-Strahlen eine sofortige Pigmentierung aus, indem das vorhandene Melanin in die oberen Hautschichten transportiert wird. Dadurch werden die darunter liegenden Zellkerne geschützt. Dieser Effekt ist jedoch nur kurzfristig sichtbar und hält nicht lange an.
Die energiereichere UV-B-Strahlung aktiviert dagegen die Neubildung von Melanin durch Enzyme in den Melanozyten. Die dauerhafte Schutzpigmentierung bildet sich erst nach 48 bis 72 Stunden und verstärkt den Eigenschutz der Haut vor UV-Strahlung.
Ein weiterer Mechanismus ist die so genannte Lichtschwiele. Die Hornschicht, die oberste Hautschicht, verdickt sich bei längerer UV-Bestrahlung und absorbiert einen Grossteil der Strahlung. Diese verdickte Schicht reflektiert, filtert und streut das Sonnenlicht, wodurch sich der natürliche Schutz der Haut um das Vierfache erhöht. Diese Reaktion dauert allerdings zwei bis drei Wochen.
Die Effizienz des Hautschutzes hängt auch von der Art des produzierten Melanins ab. Es gibt zwei Haupttypen: Phaeomelanin und Eumelanin.
Phaeomelanin erscheint gelblich bis rötlich und hat eine geringere Schutzwirkung gegen UV-Strahlung. Das dunkelbraune bis schwarze Eumelanin bietet dagegen einen stärkeren UV-Schutz. Die genetisch festgelegte Mischung dieser Melanintypen beeinflusst die Hautfarbe und bestimmt, wie widerstandsfähig ein Mensch gegenüber UV-Strahlung ist. Während dunkle Hauttypen besser geschützt sind, haben hellhäutige Menschen weniger Melanin und sind daher sonnenempfindlicher.
Die Haut verfügt also über natürliche Mechanismen, um sich vor UV-Strahlen zu beschützen. Deshalb sind zusätzliche Massnahmen wie Sonnenschutzmittel und Kleidung wichtig, um die Haut langfristig vor Schäden zu bewahren.
Der Unterschied zwischen Photoaging und klassischer Hautalterung liegt in der Ursache und den Prozessen, welche die Haut altern lassen. Während das Photoaging durch einen externen Faktor, die UV-Strahlung, ausgelöst wird, ist die natürliche Hautalterung ein intrinsischer Prozess. Photoaging tritt aufgrund langfristiger und wiederholter Schädigung durch UV-Strahlen auf und bewirkt sichtbare Anzeichen wie Falten, Pigmentflecken und Verdickung der Haut.
Menschen, bei denen das Photoaging stark ausgeprägt ist, wirken im jungen Erwachsenenalter oft deutlich älter. Schätzungsweise 80 % der sichtbaren Zeichen der Hautalterung sind auf Sonneneinstrahlung zurückzuführen, wie eine Studie aus dem Jahr 2013 bestätigte.
Die intrinsische Hautalterung verläuft anders. Sie ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses und wird durch innere Einflüsse wie Genetik und Hormone gesteuert. Dieser Prozess beginnt in der Regel ab Mitte 20 und schreitet allmählich fort.
Obwohl sich die intrinsische Hautalterung auf ähnliche Weise auszeichnet wie das Photoaging, verläuft sie langsamer und weniger ausgeprägt. Die Sonne spielt eine entscheidende Rolle bei der Hautalterung, denn ihre schädlichen UV-Strahlen sind die Hauptursache für die vorzeitige Hautalterung.
Die Vorbeugung gegen Photoaging beginnt mit der Einschränkung der Sonnenexposition, insbesondere während der intensivsten Sonnenstunden. Ein umfassender Schutz der exponierten Körperteile wie Kopf, Gesicht und Hände mit Hüten und mineralischen Sonnenschutzmitteln ist unerlässlich. Ausserdem sollte die Benutzung von Sonnenbänken vermieden werden, da diese ebenfalls schädliche UV-Strahlung abgeben.
Ebenso wichtig ist eine gesunde Lebensweise. Eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und der Verzicht auf das Rauchen fördern die Hautgesundheit und unterstützen die natürlichen Abwehrmechanismen gegen freie Radikale, die durch UV-Strahlen entstehen und die Haut schädigen.
Moderne Hautpflegeprodukte setzen zunehmend auf Wirkstoffe wie Retinoide, Hyaluronsäure und Peptide. Retinoide regen die Kollagenproduktion an, wodurch die Haut straffer und elastischer wird. Hyaluronsäure spendet Feuchtigkeit und macht die Haut glatter, während Peptide die Reparatur der Hautzellen unterstützen. Diese Produkte sollten jedoch mit Vorsicht in die tägliche Routine integriert werden, da einige Inhaltsstoffe die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen können.
Bei bereits sichtbaren Anzeichen von Photoaging können Dermatologen gezielte Behandlungen anbieten. Chemische Peelings, Lasertherapie und Mikrodermabrasion können helfen, Pigmentflecken, Falten und Hautunregelmässigkeiten zu reduzieren. Es ist ratsam, frühzeitig einen Dermatologen aufzusuchen, um die beste Behandlung für den individuellen Hauttyp und die vorhandenen Schädigungen zu finden.
Der beste Sonnenschutz beginnt mit dem Bewusstsein, dass UV-Strahlung unabhängig von Wetter und Umgebung immer schädlich ist. Selbst bei bedecktem Himmel oder reflektiert von Oberflächen wie Wasser, Sand oder Beton erreicht die UV-Strahlung die Haut und kann einen Sonnenbrand verursachen. In höheren Lagen, z.B. beim Skifahren oder Wandern, ist die Strahlung noch intensiver, was das Risiko zusätzlich erhöht.
Um die Haut bestmöglich zu schützen, sollte auf die richtige Kleidung geachtet werden. Leichte, engmaschige Stoffe, die grosse Teile des Körpers bedecken, bieten optimalen Schutz, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Vergessen Sie nicht den oft vernachlässigten Halsbereich und tragen Sie zusätzlich eine Kopfbedeckung zum Schutz des Gesichts sowie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.
Ein wirksames Sonnenschutzmittel ist unerlässlich. Der Lichtschutzfaktor (LSF) sollte dem eigenen Hauttyp entsprechen. Tragen Sie die Sonnencreme etwa 15 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad grosszügig auf. Wiederholen Sie das Eincremen regelmässig, besonders nach dem Schwimmen. Achten Sie darauf, auch schwer zugängliche Stellen wie Ohren, Haaransatz, Kniekehlen und Füsse einzucremen.
Wenn Sie ein Sonnenanbeter sind, gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne, besonders nach einem langen Winter. Beginnen Sie mit kurzen Aufenthalten in der Sonne und verlängern Sie diese nach und nach. Denken Sie daran, dass manche Medikamente die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung machen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Im Zweifelsfall ist Schatten immer eine sichere Alternative.
Die Sonne beschleunigt durch ihre UV-Strahlen den Abbau von Kollagen, was zu Faltenbildung und Pigmentflecken führen kann. Durch konsequenten Sonnenschutz lässt sich dieser Effekt jedoch deutlich verringern, wodurch die Haut länger jugendlich und frisch bleibt. Eine gezielte Hautpflege mit Antioxidantien und Feuchtigkeitspflege kann dazu beitragen, den natürlichen Alterungsprozess zu verlangsamen.