Die Salmonelleninfektion ist eine durch Salmonellen verursachte Infektion, die verschiedene Krankheiten wie Typhus, Paratyphus und Darmentzündungen auslösen kann.
Die Übertragung der Erreger erfolgt oft durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch eine Schmierinfektion von Person zu Person, insbesondere durch mangelnde Händehygiene. Wenn jemand nach dem Toilettengang nicht gründlich die Hände wäscht, können winzige Spuren von Stuhl auf den Händen zurückbleiben. Diese können dann leicht auf Oberflächen übertragen werden, die von anderen berührt werden. Auf diese Weise gelangen die Erreger leicht in den Mund und anschliessend in den Körper einer neuen Person.
Salmonellen sind bewegliche, stäbchenförmige Bakterien, die in der Lage sind, in die Zellen des Menschen einzudringen. Es gibt verschiedene Arten von Salmonellen, wobei Salmonella typhi und Salmonella paratyphi hauptsächlich Typhus und Paratyphus verursachen und in schweren Fällen eine gefährliche Blutvergiftung auslösen können. Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium rufen Brechdurchfälle hervor.
Die Infektion mit Salmonellenbakterien wird in Fachkreisen auch als Salmonellose (Salmonellenvergiftung)bezeichnet. Bei der Salmonellose handelt es sich um eine ansteckende Durchfallerkrankung, die sich auf den Darmtrakt beschränkt (Gastroenteritis). Die Salmonelleninfektion kann aber systemische Auswirkungen haben, was zu einer typhösen Erkrankung führt.
Bei einer Salmonelleninfektion zeigen sich typischerweise innerhalb von fünf bis 72 Stunden nach der Aufnahme der Erreger verschiedene Symptome. Zu den häufigsten Symptomen gehören: plötzlich auftretender, breiiger bis wässriger Durchfall, manchmal auch Blutbeimengungen; begleitende Kopf- und Bauchschmerzen; evtl. Übelkeit und Erbrechen, Fieber und Flüssigkeitsverlust durch den starken Durchfall, der insbesondere für Risikogruppen wie Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen lebensbedrohlich sein kann.
In seltenen Fällen kann sich die Darmentzündung auf andere Organe ausbreiten, was zu Entzündungen in Gelenken, Herz, Nieren, Lunge oder Gehirn führen kann. Bei einer Salmonellenvergiftung durch Salmonellen der Enteritidis-Gruppe sind solche Komplikationen jedoch selten und die Erkrankung verläuft in der Regel kurzzeitig.
Bei Typhus zeigen sich anfangs unspezifische Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen oder Husten. Die Körpertemperatur steigt allmählich an und unbehandelt kann sie innerhalb weniger Tage stark ansteigen und ein allgemeines Krankheitsgefühl verursachen. Dies kann anfangs mit einer Grippe verwechselt werden. In der zweiten Woche können Durchfälle auftreten, begleitet von hellroten Hautveränderungen im Bereich der Bauchhaut, den sogenannten Roseolen. Charakteristisch sind auch eine grau belegte Zunge, die sogenannte Typhuszunge, sowie eine geschwollene Milz. Typhus kann auch zu Entzündungen anderer Organe, Darmblutungen, Kreislauf- und Nierenversagen sowie Abszessen in Knochen und Gelenken führen.
Die Ausprägung der Symptome variiert stark. Einige Personen, insbesondere solche mit einem starken Immunsystem, können keine erkennbaren Symptome einer Salmonelleninfektion aufweisen. In der medizinischen Fachsprache wird dies als „stille Salmonelleninfektion” bezeichnet.
Eine Salmonelleninfektion heilt in der Regel folgenlos aus, wenn sie ordnungsgemäss behandelt wird. Die Prognose variiert jedoch je nach individuellen Faktoren wie dem Alter und der Gesundheit des Betroffenen. Schwere Komplikationen sind häufiger bei Personen mit geschwächtem Immunsystem, insbesondere bei Kleinkindern und älteren Menschen. Bei Typhus liegt die Sterblichkeitsrate bei unbehandelten Fällen zwischen 15 und 20 Prozent, mit angemessener Behandlung sinkt die Sterblichkeitsrate jedoch auf unter ein Prozent.
Eine Salmonelleninfektion kann zu verschiedenen Komplikationen führen, insbesondere wenn der Körper einen hohen Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall erleidet. Dies kann zu einem Kreislaufkollaps führen, begleitet von Nieren- oder Herzversagen. Weitere mögliche Folgen sind Darmblutungen, Geschwüre und Darmdurchbrüche, wobei ein plötzlicher Temperaturabfall im Verlauf der Erkrankung stark auf einen Darmdurchbruch hindeutet.
Wenn die Salmonellen ins Blut gelangen, besteht die Gefahr einer Ausbreitung der Infektion auf verschiedene Organe, einschliesslich der Lunge, Gallenblase, Leber, Knochen, Gehirn und Herz. In schweren Fällen kann dies zu einer Blutvergiftung führen. Reaktive Arthritis, eine Entzündung der Gelenke, ist eine weitere mögliche Komplikation.
Die Dauer der Krankheit nach einer Salmonelleninfektion variiert. Typischerweise bricht die Erkrankung innerhalb von 5 bis 72 Stunden aus, wobei dies in den meisten Fällen nach 12 bis 36 Stunden geschieht. Erwachsene können noch bis zu einem Monat nach der Infektion ansteckend sein, auch wenn die Durchfall- und Bauchschmerzsymptome abklingen. Bei Kleinkindern und älteren Menschen kann es mehrere Wochen dauern, bis die Bakterien ausgeschieden sind, bei schweren Fällen sogar sechs Monate oder länger.
Welche Lebensmittel sind häufiger mit Salmonellen belastet?
Lebensmittel, die häufiger mit Salmonellen belastet sind, umfassen rohe Eier, insbesondere wenn sie nicht mehr frisch sind oder nicht ausreichend erhitzt wurden. Auch Lebensmittel, die rohe Eier enthalten, bergen ein hohes Risiko, z.B. Speiseeis, Mayonnaise oder roher Kuchenteig. Salmonella enteritidis findet sich auch in unzureichend erhitztem Fleisch, vor allem Geflügelfleisch, auch in Muscheln, Rohmilch oder Rohwurstsorten wie Salami oder Mett.
Auch eine Kreuzkontamination, d.h. die Übertragung von Krankheitserregern von kontaminierten Lebensmitteln auf andere Produkte wie z.B. Gemüse, ist möglich. Daher ist es wichtig, potentiell kontaminierte Lebensmittel getrennt zu verarbeiten und zu lagern.
Infektionen durch Salmonellen über Tiere, beispielsweise durch Haustiere wie Reptilien, sind selten. Dauerausscheider von Salmonella enteritidis, die über einen längeren Zeitraum hinweg ohne Symptome die Bakterien ausscheiden, kommen ebenfalls selten vor, da diese Bakterien den Darm meist nicht verlassen und daher selten zu Entzündungen anderer Organe führen.
Die Behandlung einer Salmonellenvergiftung variiert je nach Erregertyp, Form und Schwere der Erkrankung. Die Behandlung der Salmonellen-Enteritis, die mit plötzlichem Brechdurchfall einhergeht, erfordert eine sorgfältige Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushalts. Die Patienten trinken häufig Elektrolyt- und Traubenzuckerlösungen, um den Wasser- und Salzverlust auszugleichen, und stellen ihre Ernährung entsprechend ein. Säuglingen und Kleinkindern werden Glukose und Elektrolyte intravenös verabreicht. In schweren Fällen oder bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem werden Antibiotika eingesetzt.
Bei Typhus wird die Salmonellenvergiftung mit Antibiotika behandelt, wie zum Beispiel Ciprofloxacin über einen Zeitraum von zwei Wochen. Aufgrund zunehmender Antibiotikaresistenzen in einigen Regionen ist es wichtig, auch auf Resistenzen zu testen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus werden die Patienten weiterhin vom Gesundheitsamt überwacht, bis in drei aufeinander folgenden Stuhlproben keine Salmonellen mehr nachgewiesen werden.
Für Personen, die dauerhaft Salmonellen ausscheiden, wird die antibiotische Behandlung fortgesetzt, oft mit Ciprofloxacin oder Ceftriaxon. Bei Dünndarmausscheidern kommt häufig zusätzlich Lactulose zum Einsatz. In seltenen Fällen, wenn sich die Salmonellen in der Gallenblase angesiedelt haben, kann eine operative Entfernung erforderlich sein.
Salmonellenvergiftungen können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, aber mit angemessener Vorsicht und Hygiene können sie vermieden werden. Die Vielfalt der Tipps und Massnahmen zeigt, wie wichtig es ist, bewusst mit Lebensmitteln umzugehen und auf gute Hygiene zu achten. Indem wir uns dieser Risiken bewusst werden und entsprechend handeln, können wir dazu beitragen, Salmonelleninfektionen zu reduzieren und unsere Gesundheit zu schützen.