Eine normale Verdauung bildet die Grundlage für einen funktionierenden Stoffwechsel. Bei der Verdauung wird die Nahrung in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt, damit der Körper die lebenswichtigen Nährstoffe, Mineralstoffe und Flüssigkeiten aufnehmen kann. Diese Nährstoffe sind entscheidend für zahlreiche Funktionen im Körper: Sie unterstützen das Wachstum von Knochen, Haaren und Nägeln, liefern Energie und stärken das Immunsystem.
Viele Nährstoffe können erst durch den Verdauungsprozess so aufbereitet werden, dass der Körper sie überhaupt nutzen kann. Eine gut funktionierende Verdauung ist somit essenziell, um die Versorgung des Körpers sicherzustellen und die reibungslose Ausführung wichtiger Körperfunktionen zu ermöglichen.
Nach den Feiertagen treten Verdauungsprobleme oft auf, weil viele Menschen in dieser Zeit mehr und schwerere Nahrung zu sich nehmen als gewöhnlich. Festliche Gerichte enthalten oft viel Fett, was die Verdauung belastet und zu Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit oder Verstopfung führen kann. Dazu kommt, dass der Körper mehr Nährstoffe aufnimmt, als er benötigt, was das Verdauungssystem überfordert. Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke und Zucker verstärken diese Beschwerden zusätzlich. Auch übermässiges Essen, wenn kein Hungergefühl mehr besteht, führt zu Spannungen im Bauch, saurem Aufstossen oder Krämpfen.
Alkohol entzieht dem Körper Wasser, was das Verdauungssystem weiter belastet und zusätzlich zu einem Mineralstoff- und Vitaminmangel führt. Symptome wie Blähbauch, Aufstossen oder Sodbrennen sind besonders häufig nach dem Konsum von kohlensäurehaltigen Getränken wie Bier, Sekt oder Champagner. Wer langsam und bewusst isst, kann jedoch die Verdauung unterstützen und solche Beschwerden vermeiden.
Um die Verdauung nach den Feiertagen sanft zu unterstützen, ist es wichtig, ballaststoffreiche Lebensmittel in die Ernährung einzubauen. Ballaststoffe, die vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, erhöhen das Stuhlvolumen, machen den Stuhl geschmeidiger und fördern eine regelmässige Verdauung. Besonders hilfreich sind Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Nüsse. Zudem sollte ausreichend getrunken werden, da Ballaststoffe nur in Kombination mit Flüssigkeit optimal wirken – mindestens zwei Liter Wasser pro Tag sind empfehlenswert.
Besonders ballaststoffreich sind Leinsamen und Weizenkleie, die beispielsweise in Joghurt oder Müsli gegeben werden können. Allerdings sollte man bei ungewohnter Ballaststoffzufuhr darauf achten, langsam zu steigern und stets viel zu trinken, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden.
Auch natürliche Abführmittel wie Salbei- oder Mate-Tee, Trockenfrüchte (z.B. Dörrpflaumen oder Feigen), sowie saure Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir können die Verdauung anregen. Sauerkraut ist ebenfalls ein bewährtes Mittel zur Förderung der Darmtätigkeit.
Um Schweregefühle nach den Feiertagen zu lindern, gibt es einige einfache und schnelle Möglichkeiten. Bei Blähungen und einem vollen Magen kann eine sanfte Bauchmassage mit ätherischem Öl helfen. Besonders das ätherische Öl der Bergamotte ist ideal, um die Verdauung anzuregen. Dazu können 2 bis 4 Tropfen Bergamotte-Öl in 5 ml Pflanzenöl verdünnt und mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn auf den Bauch aufgetragen werden.
Auch Pfefferminzöl ist wirksam bei Schweregefühlen nach einer üppigen Mahlzeit. Ein Tropfen auf einen Zucker kann schnell Linderung verschaffen, indem es die Verdauung unterstützt und das Völlegefühl reduziert. Zitronenöl ist ebenfalls ein guter Helfer, besonders wegen seiner entgiftenden Wirkung auf die Leber. Ein Tropfen Zitronenöl auf einen Zucker kann den Organismus entlasten und die Verdauung fördern. Bei Bedarf kann diese Anwendung 2 bis 3 Mal am Tag wiederholt werden.
Mit diesen sanften Methoden lässt sich das unangenehme Schweregefühl effektiv mildern.
Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, Linsen und Obst fördern die Darmbewegung und sorgen für einen regelmässigen Stuhlgang. Ebenso sind fermentierte Speisen wie Kimchi, Sauerkraut oder Joghurt sehr hilfreich, da sie Milchsäurebakterien enthalten, die das Wachstum von nützlichen Darmbakterien unterstützen und eine gesunde Darmflora fördern.
Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Kümmel, Anis, Fenchelsamen, Ingwer und Basilikum regen die Verdauung zusätzlich an und wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Auch Bitterstoffe, die in grünem Blattgemüse wie Spinat, Chicorée oder Rucola enthalten sind, spielen eine wichtige Rolle. Sie fördern die Bildung von Verdauungssäften und verbessern die Durchblutung der Verdauungsorgane, was die Verdauung insgesamt unterstützt.
Indem diese Lebensmittel regelmässig in den Speiseplan integriert werden, kann eine gesunde und funktionierende Verdauung gefördert werden.
Alkohol fördert die Verdauung nicht, sondern kann sie im Gegenteil verlangsamen. Obwohl viele glauben, dass ein Schnaps nach einer schweren Mahlzeit die Verdauung anregt, ist das nicht der Fall. Alkohol ist ein Zellgift, das die Beweglichkeit der glatten Muskulatur im Darm beeinträchtigt und die Magenentleerung verzögert. Der Körper ist zunächst damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen, wodurch die Verdauung der Nahrung verlangsamt wird, und das Essen länger schwer im Magen liegt.
Ein Kräuterlikör kann die Verdauung zwar unterstützen, aber das liegt an den enthaltenen Kräutern, nicht am Alkohol. Daher ist es sinnvoller, das Essen mit verdauungsfördernden Kräutern wie Kümmel, Lorbeer, Bohnenkraut oder Fenchel zu würzen oder nach der Mahlzeit einen Kräutertee zu trinken. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft hilft, die Verdauung und den Kreislauf anzuregen.
Einige Zutaten, die oft in der Küche zu finden sind, wirken effektiv gegen Blähungen, Verstopfungen und Völlegefühl. Dazu gehören Anis, Artischocken, Brennnessel, Chicorée, Fenchel, Ingwer, Kamille, Kümmel, Majoran, Pfefferminze und Rosmarin. Diese Kräuter und Gewürze können in Gerichten oder als Tee verarbeitet werden, um die Verdauung zu unterstützen.
Zusätzlich gibt es einfache Hausmittel, die helfen können. Ein Glas Wasser nach dem Aufstehen, eventuell mit Zitronensaft vermischt, regt oft den Stuhlgang an. Bei manchen Menschen fördert ein starker Kaffee die Verdauung, vor allem, wenn sie nicht regelmässig Kaffee trinken. Frische oder getrocknete Pflaumen, eingeweicht in Wasser, sind ein bewährtes Mittel, um den Stuhlgang zu erleichtern. Leinsamen, Flohsamen und Kleie quellen im Darm auf, erhöhen das Stuhlvolumen und helfen, festsitzende Reste auszuschwemmen.
Diese natürlichen Mittel sind schonend für den Körper und können regelmässig angewendet werden, um die Verdauung auf sanfte Weise zu unterstützen.
Nach den Feiertagen ist es ganz normal, dass der Magen etwas überfordert ist – schwere Mahlzeiten und süsse Versuchungen hinterlassen ihre Spuren. Doch mit ein paar einfachen Massnahmen lässt sich die Verdauung wieder in Schwung bringen. Selbst kleine Veränderungen können viel bewirken!