Aphthen

Was tun gegen diese schmerzhafte Erkrankung im Mund?

Sie sind zwar schmerzhaft, heilen jedoch fast immer folgenlos ab. Aphthen sind nicht ansteckend, doch können sie bei manchen Menschen bereits nach Wochen zurückkehren. Was sind Aphthen und wie kann man ihre Heilung beschleunigen?


Aphthen bedeutet aus dem Griechischen “Schwämmchen”. Das sind kleine, in der Regel harmlose Entzündungsherde in der Mundschleimhaut, welche aber das Wohlbefinden der Betroffenen stark beeinträchtigen können. Eine Aphthe schmerzt, brennt und kribbelt, und diese unangenehmen Gefühle nehmen beim Essen und manchmal sogar beim Sprechen zu. Es ist noch nicht bekannt, wodurch Aphthen verursacht werden und es bleibt nichts anderes übrig als die lästigen Symptome zu bekämpfen.

Man unterscheidet drei Formen von Aphthen. Bei Minor-Form treten runde, weissliche Entzündungsherde mit einem geröteten, etwas erhabenen Rand an der Lippen- oder Wangeninnenseite auf, seltener können sie am Gaumen, am Zahnfleisch oder an der Zunge vorkommen. Solche Aphthen sind nur wenige Millimeter gross. Bei Major-Aphthen sind diese schon ein bis drei Zentimeter gross. Und bei herpetiformen Aphthen treten gleichzeitig zahlreiche stecknadelkopfgrosse Aphthen auf. Schon in den ersten Stunden beginnt eine Aphthe zu schmerzen und nach ein paar Wochen verschwindet sie in der Regel von selbst. Major-Aphthen brauchen bis zu vier Wochen zur Heilung und können sogar Narben verursachen.

Es ist noch nicht bekannt, warum manche Menschen immer wieder Aphthen bekommen und andere gar nicht. Vermutlich spielt eine familiäre Veranlagung eine Rolle. Stress, hormonelle Schwankungen, Eisen-, Zink-, Folsäure und Vitamin B12-Mangel, ein geschwächtes Immunsystem, kleine mechanische Verletzungen im Mund, mangelnde Mundhygiene, Medikamente und eine empfindliche Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel können das Entstehen von Aphthen begünstigen.

Sind die Beschwerden erträglich, müssen Aphthen nicht behandelt werden. Mit diesen Tipps und Tricks werden die Beschwerden noch milder.

  • Verzichten Sie auf Lebensmittel, welche die entzündete Schleimhaut zusätzlich reizen. Dazu zählen knusprige oder harte Lebensmittel, saure, salzige und scharfe Speisen, kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol. Sie können püriertes Essen und Suppen zu sich nehmen, um Ihre Mundschleimhaut zu schonen. Kalte Speisen werden in der Regel als angenehm empfunden.
  • Achten Sie auf eine gute Mundhygiene, sonst können sich im gereizten Mundraum ungesunde Bakterien ausbreiten. Putzen Sie Ihre Zähne gründlich mit einer weichen Zahnbürste und vergessen Sie nicht, auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide zu reinigen. Beachten Sie, dass alkoholhaltige Mundspülungen und Zahnpasta mit dem Inhaltsstoff Natriumlaurylsulfat die Beschwerden noch verstärken können.
  • Wenden Sie antiseptische Mundspülungen mit Chlorhexidin oder Triclosan an. Diese werden die Heilung zwar nicht beschleunigen, können jedoch die Vermehrung von schädlichen Keimen bei einer vorhandenen Schleimhautveränderung minimieren.
  • Tinkturen auf Myrrhe- oder Rhabarberwurzel-Basis wirken gefässverengend auf die Mundschleimhaut und tragen dazu bei, die Schmerzen zu lindern.
  • Drücken Sie einen feuchten Teebeutel leicht aus, legen Sie diesen für 20 Minuten in den Kühlschrank, drücken Sie den Teebeutel auf die betroffene Stelle und lassen Sie ihn für 15 bis 20 Minuten einwirken. Wiederholen Sie diesen Vorgang zwei bis drei Mal täglich bis die Beschwerden verschwunden sind. Die Gerbsäuren, die grüner und schwarzer Tee reichlich enthalten, wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend.
  • Mischen Sie einen Teelöffel Honig mit einem Viertel Teelöffel Kurkumapulver, tragen Sie die Paste auf die betroffene Stelle auf und lassen Sie diese 15 bis 20 Minuten einwirken. Wiederholen Sie das Ganze zwei bis drei Mal täglich bis die Aphthen verschwunden sind. Honig und Kurkuma wirken antiseptisch und entzündungshemmend.
  • Spülen Sie den Mund vier bis fünf Mal pro Tag mit einer Backpulvermischung. Nehmen Sie einen Teelöffel Backpulver für ein Glas warmes Wasser dafür. Diese Mundspülung hilft, den pH-Wert im Mund wieder herzustellen.
  • Eine andere wirksame Mundspülung können Sie aus fünf bis sieben Tropfen Teebaumöl in einem Glas Wasser zubereiten. Spülen Sie damit Ihren Mund dreimal täglich, um der Entstehung weiterer Aphthen vorzubeugen. Teebaumöl ist ein starkes Antiseptikum.
  • Aloe Vera ist durch ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt und kann den Heilungsprozess beschleunigen. Extrahieren Sie den Saft aus einem Aloe Vera Blatt, verteilen Sie ihn auf die Aphthen und lassen Sie ihn 30 Minuten lang einwirken. Wiederholen Sie das drei oder vier Mal täglich.
  • Halten Sie einen kleinen Eiswürfel direkt über die Wunde und lassen Sie ihn langsam schmelzen, um Schmerzen und die Reizung zu lindern.
  • Sind die Aphthen sehr ausgeprägt oder treten sie immer wieder auf, ist ärztlicher Rat sinnvoll. Suchen Sie einen Arzt auch auf, wenn Aphthen bakterielle Infektionen auslösen.
  • Der beste Schutz vor Entzündungen, auch in der Mundschleimhaut, ist ein intaktes Immunsystem. Essen Sie gesund, schlafen Sie ausreichend, entspannen Sie sich regelmässig und bewegen Sie sich viel, um Aphthen vorzubeugen.
Mit diesen Tipps und Tricks werden Sie die lästigen Aphthen schnell los!

Wie behandeln Sie schmerzhafte Bläschen im Mund?

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  • Von 100 Personen, die immer wieder mit Aphthen zu tun haben, bekommen etwa 15 grosse oder besonders viele Entzündungen im Mund.
  • Aphthen zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut und jeder Zehnte ist davon betroffen.
  • Aphthen entwickeln sich bei Frauen häufiger als bei Männern.