Diese Nährstoffbombe steigert auch Ihre Libido

Brennnessel ist fast überall auf der Welt anzufinden. Ihren Namen verdankt sie den Brennhaaren an Stängel und Blättern, welche eine reizende Flüssigkeit enthalten und ein brennendes Gefühl mit kribbelnden Quaddeln bei Kontakt mit der Haut hinterlassen. Diese unzähligen Brennhaare helfen der Pflanze, sich vor pflanzenfressenden Tieren zu schützen. Sie enthalten Ameisensäure und entzündungsfördernde Substanzen wie Histamine – kein Wunder also, dass unsere Haut darauf mit einer allergischen Reaktion (Nesselsucht) reagiert.

Brennnessel enthält Mineralstoffe, Kieselsäure, Flavonoide und ist besonders reich an Kalium und Eisen. Ihre Blätter weisen eine leicht harntreibende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung auf. Brennnessel liefert zwei bis viermal so viel Eisen wie ein Rindersteak. Nicht zufällig gilt Brennnessel als Heilpflanze Nummer Eins für Frauen mit einem Eisenmangel und ist besonders bei Veganern und Vegetariern beliebt, da sie neben anderem über 30 Prozent Eiweiss enthält. Darüber hinaus ist Brennnessel reich an Vitaminen A und C.

Brennnessel lindert Verdauungsbeschwerden. Sie kann Leber und Galle positiv beeinflussen und somit die Verdauung verbessern. Die Bauchspeicheldrüse profitiert auch von der Brennessel und damit fördert sie einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. Die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften von Brennnessel lindern Schmerzen bei Arthrose und Arthritis und können dazu beitragen, Schmerzen und Gelenkssteifigkeit zu verringern und damit die Gelenksfunktion zu verbessern. Durch ihren hohen Kaliumgehalt steigert Brennnessel die Harnausscheidung und sorgt für ein basisches Milieu im Urin. Wenn man dabei auf eine ausreichende Wasserzufuhr achtet, kann Brennnessel bei einer Blasenentzündung und bei einer Reizblase helfen sowie Blasen- und Nierensteinen vorbeugen, da keine steinbildenden Mineralsalze im basischen Harn auskristallisieren können. Bei Harnwegsbeschwerden infolge einer gutartigen Prostatavergrösserung ist diese Heilpflanze ebenfalls sehr vorteilhaft. Darüber hinaus stärkt Brennnessel die Antikörperbildung und die Aktivität der Fresszellen und unterstützt somit das Immunsystem. Da die Samen der Brennnessel hormonähnliche Substanzen enthalten, können sie nicht nur Libido, Potenz und Samenproduktion, sondern auch die Milchproduktion stillender Mütter fördern.

Folgende Tipps helfen Ihnen, von den gesundheitsfördernden Eigenschaften der Brennnessel zu profitieren.

• Sie können Brennnesselblätter und -samen gegen Haarausfall und bei vermindertem Haarwuchs anwenden. Ihre Blätter regulieren bei äusseren Anwendung den pH-Wert und die Fettbildung der Kopfhaut. Die Samen verfügen über ein einzigartiges Nährstoffspektrum und stärken die Haarwurzeln, wenn man von diesen täglich ein bis zwei Esslöffel in Suppen oder Salaten einnimmt.
• Es gibt zwar fertige Shampoos und Haarspülungen im Handel, doch können Sie diese selber machen. Nehmen Sie je einen Teelöffel kleingeschnittene Brennnesselblätter, Kamille und Rosmarin, übergiessen Sie das Ganze mit 100 Milliliter kochendem Wasser und lassen Sie den Sud circa 15 Minuten lang ziehen. Geben Sie dazu etwas Apfelessig. Verteilen Sie dieses Haarwasser auf dem gewaschenen Haar. Es braucht nicht ausgespült zu werden.
• Brennnesseltee kann als Gesichtswasser bei Pickeln, Ekzemen und Akne angewendet werden, um das Hautbild zu verbessern. Er kann auch allergische Reaktionen an der Haut lindern. Bei fettiger Haut können Brennnesseltinkturen Linderung verschaffen.
• Junge Brennnesselblätter eignen sich gut für frische nährstoffreiche Salate, da sie noch keine Brennhärchen haben. Ältere Blätter kann man beim Kochen für ein Pesto, in gesunden Smoothies oder als eine Alternative zu Spinat verwenden. Bei der Verarbeitung werden die Brennhaare deaktiviert. Falls Sie die Blätter roh verzehren möchten, können Sie diese in ein Tuch wickeln und einige Male mit dem Wellholz überrollen. Oder Sie können die Blätter für wenige Minuten dämpfen und als Verfeinerung in Saucen, Kartoffelpüree, Hartkäse und Milchprodukten servieren.
• Eine Brennnessel-Frühjahrskur in Form von Tees oder Frischpflanzen-Presssaft kann den Stoffwechsel anregen, spült Nieren und Harnwege, stärkt Bindegewebe, Haut, Haare sowie Nägel und versorgt Ihren Körper mit Kalium, Magnesium, Silizium und Vitamin C. Für diese Kur trinken Sie drei bis vier Wochen lang je drei Tassen Brennnesseltee oder dreimal einen Esslöffel Brennnesselsaft täglich. Und vergessen Sie nicht, ausreichend Wasser zu trinken.
• Im Bio-Gartenbau wird die Brennnesseljauche geschätzt. Man verwendet sie als natürlichen, stickstoffreichen Flüssigdünger und als Pflanzenschutzmittel gegen Insekten. Brennnesseljauche können Sie ganz leicht selber herstellen. Übergiessen Sie Brennnesseln mit Wasser, stellen Sie diese an einen warmen Ort und rühren Sie das Ganze täglich um. Die Brennnesseln geben dabei ihre wertvollen Inhaltsstoffe an das Wasser ab.
• Bei sehr empfindlichen Menschen kann Brennnessel Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit oder allergische Hautirritationen wie Juckreiz oder Rötung fördern. Bei Herzschwäche oder Einschränkungen der Nierenfunktion und während der Schwangerschaft sollte man auf Brennnessel verzichten. Für Kinder ist Brennnessel auch nicht empfehlenswert, da es keine ausreichenden Studien gibt.

Brennnessel gilt als natürliches, ganzheitliches und gleichzeitig kraftvolles Nahrungsergänzungsmittel. Nutzen Sie ihre Kraft!