Löwenzahn

Diese Blume ist auch gesund

Diese schöne, bei Kindern beliebte Pusteblume ist vielen Gartenbesitzern ein Dorn im Auge, dabei ist sie sehr gesund und in der Küche vielseitig verwendbar. Löwenzahn, bekannt für seine leuchtend gelben Blüten, ist reich an wertvollen Nährstoffen und gesundheitsfördernden Eigenschaften. Doch mit welchen Wirkstoffen punktet Löwenzahn und wie kann man ihn zubereiten?

Was macht Löwenzahn zum Arzneimittel?

Löwenzahn wird oft als Unkraut angesehen, hat aber eine lange Tradition als Heilpflanze. Schon in der Antike wurde er wegen seiner heilenden Wirkung eingesetzt.

Er unterstützt die Funktion von Leber, Galle und Nieren. Die leuchtend gelben Blüten und die gezackten Blätter, die von April bis Juni blühen, sind essbar und reich an gesunden Stoffen. Löwenzahn wird auch in der Krebsforschung untersucht, da er bei bestimmten Krebsarten wie triple-negativem Brustkrebs und Prostatakrebs positive Wirkungen zeigt.

Löwenzahn ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C, das wichtig für das Immunsystem, die Haut und die Haare ist. Ausserdem enthält die Pflanze Kalium, das für die Zellkommunikation und eine gesunde Herz- und Muskeltätigkeit unerlässlich ist. Ein weiterer wertvoller Inhaltsstoff ist Selen, das antioxidative Enzyme bildet und für die Funktion der Schilddrüse bedeutsam ist.

Welche Wirkung hat Löwenzahn?

Löwenzahn entfaltet eine breite Palette gesundheitsfördernder Wirkungen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass er harntreibend wirkt und die Gallenproduktion anregt, was zu einer Appetitsteigerung führt. Diese Wirkungen sind vor allem auf die enthaltenen Bitterstoffe zurückzuführen, die den Gallenfluss fördern und dadurch Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Blähungen lindern können. Löwenzahn wird häufig als Tee aus Blättern, Wurzeln oder der ganzen Pflanze verwendet.

In der Erfahrungsheilkunde gilt Löwenzahn als vielseitige Entgiftungspflanze, die den Stoffwechsel anregt. Da Löwenzahn auch auf belasteten Standorten gedeiht und gegen viele Problemstoffe resistent ist, werden ihm starke Widerstandskräfte zugeschrieben, die auch dem menschlichen Körper zugute kommen können. Deshalb wird Löwenzahn häufig bei Erkrankungen eingesetzt, die durch Umweltgifte, eine schwache Immunabwehr oder einen trägen Stoffwechsel hervorgerufen werden. Vor allem die frischen, grünen Blätter des Löwenzahns werden für eine blutreinigende Frühjahrskur empfohlen, entweder als Salat oder als Presssaft.

Die stoffwechselanregende Wirkung des Löwenzahns macht ihn wertvoll auch bei erhöhten Anforderungen an das Immunsystem, z.B. bei Infektionen und Entzündungen. Löwenzahn ist daher ein wichtiger Bestandteil homöopathischer Mittel, die das Lymphsystem unterstützen. Darüber hinaus wird er in der Volksheilkunde bei rheumatischen Beschwerden, Steinleiden und zur Anregung des Leberstoffwechsels eingesetzt.

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  • Der weisse Milchsaft des Löwenzahns ist nicht giftig, enthält jedoch Taraxacin, welches bei übermässigem Verzehr zu Übelkeit und Bauchschmerzen führen kann.
  • Der Milchsaft hinterlässt auf der Kleidung bräunliche Flecken, die nur schwer loszuwerden sind. Das wirksamste Hausmittel dagegen ist herkömmliche Butter. Man verteilt diese einfach auf dem Fleck, lässt kurz einwirken und wäscht danach wie gewohnt.
  • Die Wurzel des Löwenzahns reicht bis zu zwei Meter in die Tiefe.
  • Für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten ist Löwenzahn ein wichtiger Pollen- und Nektarlieferant.

Welche Inhaltsstoffe finden sich im Löwenzahn?

Löwenzahn ist reich an verschiedenen Wirkstoffen, die ihm seine heilenden Eigenschaften verleihen. Zu den wichtigsten gehören die Bitterstoffe, die die Gallenbildung anregen und die Verdauung fördern. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Triterpene, Flavonoide und Carotine sind an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt.

Ätherische Öle und Gerbstoffe im Löwenzahn haben antivirale und antimikrobielle Eigenschaften, die das Wachstum von Mikroorganismen hemmen können. Darüber hinaus enthält die Pflanze wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium und Schwefel sowie Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink. Die im Löwenzahn enthaltenen Pflanzenschleime wirken schmerzlindernd und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.

Wenden Sie Löwenzahn schon an?

als Tee oder Saft
als Gemüse
als Heilmittel
nur zum Pusten
mehrere
gar nicht
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Ist die Löwenzahn essbar oder giftig? 

Löwenzahn ist vollwertig essbar und enthält wertvolle Bestandteile. Sowohl die Blüten als auch die Blätter und Wurzeln können verwendet werden. Er eignet sich für die Zubereitung von Tee, Saft, Pesto, Marmelade und Salaten. Frisch gepflückter Löwenzahn und getrocknete Pflanzenteile sind essbar und als Lebensmittel unbedenklich.

Vorsicht ist jedoch bei Personen geboten, die auf Korbblütler wie Arnika, Ringelblume oder Kamille allergisch reagieren, da auch Löwenzahn allergische Reaktionen auslösen kann. Der weisse Milchsaft in den Stängeln ist ungiftig, kann aber bei übermässigem Verzehr zu Magenbeschwerden führen. Ansonsten ist Löwenzahn eine nährstoffreiche und vielseitige Ergänzung in der Küche.

Gibt es bei Löwenzahn unerwünschte Nebenwirkungen?

Der Verzehr oder die Anwendung von Löwenzahn kann bei manchen Menschen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehört eine Magenübersäuerung, die durch die enthaltenen Bitterstoffe Taraxacin und Taraxasterol verursacht wird. Personen mit einer Allergie gegen Korbblütler können auf Löwenzahn allergisch reagieren und eine Kreuzallergie entwickeln.

Nierenkranke sollten Löwenzahnzubereitungen meiden. Bei Symptomen wie Fieber, Harnverhalten, Krämpfen beim Wasserlassen oder Blut im Urin ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.

Wie man die Vorteile des Löwenzahns nutzen kann: nützliche Tipps

  • Um die Harnproduktion zu fördern, kleine Nierensteine auszuspülen und die Verdauung anzukurbeln, trinken Sie Löwenzahntee. Für eine Tasse Löwenzahntee giessen Sie einen bis zwei Teelöffel geschnittene Wurzel, Blätter oder Blüten mit einem Viertelliter kaltem Wasser auf, lassen Sie das Ganze eine Minute lang kochen, lassen Sie den Sud danach zehn Minuten (Wurzeln 20 Minuten) lang ziehen. Verdünnen Sie den Aufguss mit warmem Wasser. Dieser Tee sollte nicht länger als vier Wochen lang getrunken werden.  
  • Für ein kaffeeähnliches Getränk trocknen Sie die Wurzeln, rösten Sie diese an und mahlen Sie diese zu einem Pulver. Geben Sie einen Teelöffel des Pulvers in einen Filter und übergiessen Sie es mit einer Tasse heissem Wasser. 
  • Löwenzahnblätter können genauso wie Spinat in leicht gesalzenem Wasser in etwa zehn Minuten zubereitet werden und eignen sich gut in Gemüsesuppen und Eintöpfen. 
  • Für einen gesunden Löwenzahnsalat untermischen Sie seine Blätter den anderen Salatblättern und schmecken Sie ihn mit Zitrone, Knoblauch und Öl ab. Die Löwenzahnblätter verleihen einen würzigen, zartbitteren Geschmack. Die gelben Blüten eignen sich gut als eine hübsche Dekoration.
  • Aus den süssen, gelben Blüten können Sie einen wohlschmeckenden Sirup oder Gelee mit honigähnlichen Geschmacksnoten herstellen. Kochen Sie 300-500 Gramm Blüten in zwei Litern Wasser kurz auf und lassen Sie das Ganze über Nacht ziehen. Pressen Sie die Blüten durch ein Leinentuch, kochen Sie die Flüssigkeit noch einmal auf, rühren Sie zwei Kilo Roh-Rohrzucker unter und kochen Sie das Ganze auf kleinster Flamme bis ein dicker Sirup entsteht. Den Sirup können Sie danach mit etwas Zitronensaft, Ingwer oder Orange verfeinern. Dieser Sirup gilt als eine vegane Alternative zum Bienenhonig. 
  • Das Löwenzahn-Pesto schmeckt hervorragend zu Pasta oder als Bauernbrotaufstrich. Für diesen leckeren Aufstrich mischen Sie einfach Olivenöl, Pinienkerne oder Walnüsse, Knoblauch, Pecorino-Käse und Löwenzahn und pürieren Sie das Ganze bis zu einer cremigen Konsistenz. 
  • Die Löwenzahnwurzel können Sie gedünstet oder gebraten als Gemüse verwenden. 
  • Pflücken Sie Löwenzahnblüten auf Wiesen und verwenden Sie diese als Wildkraut in der Naturheilkunde.
  • Graben Sie die Pfahlwurzel aus und sammeln Sie im Löwenzahnkrautfrühling junge Stängel des Löwenzahns. Sie können das Kraut auch in Ihrem Garten finden.
  • Die frische Pflanze lässt sich in einem feuchten Tuch im Kühlschrank einige Tage lang aufbewahren. Sie können diese auch in Bündeln an einem schattigen Ort trocknen lassen. Aufgrund eines hohen Wassergehalts ist der Löwenzahn zum Einfrieren nicht sehr gut geeignet. Ernten Sie die Pflanze bevor sie Blütenansätze ausgebildet hat, sonst werden Blätter und Wurzeln bitter. 
  • Wenn Sie Gallensteinleiden oder einen Gallengangs- oder Darmverschluss haben, konsultieren Sie einen Arzt, ob Löwenzahn für Sie sicher ist.

Löwenzahn ist nicht nur eine hübsche Wildpflanze, sondern auch ein wahres Kraftpaket an Nähr- und Heilstoffen. Ob als Salat, Tee oder in der Suppe - seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten bereichern jede Küche und tragen zur Gesundheit bei.