Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst und die Krankheit entwickelt sich nicht aufgrund einer einzigen Ursache. Hier sind einige der wichtigsten Einflussfaktoren.
Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Brustkrebs nimmt mit dem Alter zu. Ab dem 30. Lebensjahr steigt die Gefahr kontinuierlich an und bis zu 80% der Brustkrebserkrankungen entstehen nach dem 50. Lebensjahr.
Tumorzellen im Brustgewebe reagieren empfindlich auf Hormone wie Östrogene und Gestagene. Die Gefahr ist umso grösser, je länger die Wirkung dieser Hormone auf den Körper anhält. Besonders gefährdet sind Frauen, deren erste Menstruation vor dem Alter von 11 Jahren aufgetreten ist und die erst nach dem Alter von 54 Jahren in die Wechseljahre eintreten.
Frauen, die keine Kinder geboren haben, haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Das liegt daran, dass nach der Geburt ein hormoneller Reiz dafür sorgt, dass die Milchdrüsenzellen ihre Funktion zur Milchproduktion aufnehmen. Ohne diese Stimulation ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Zellen bösartig entarten. Schwangerschaften und langes Stillen senken dagegen das Brustkrebsrisiko.
In manchen Familien kommt Brustkrebs gehäuft vor, was auf genetische Faktoren zurückgeführt werden kann. Frauen haben ein besonders hohes Risiko, wenn mindestens zwei weibliche Verwandte ersten Grades (Mutter oder Schwester) an Brustkrebs und/oder Eierstockkrebs erkrankt sind oder wenn eine Verwandte ersten Grades vor dem Alter von 50 Jahren an Brustkrebs erkrankt war. Das gilt, auch wenn ein männliches Familienmitglied an Brustkrebs erkrankt ist. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nur 5 bis 10 von 100 Brustkrebserkrankungen genetisch bedingt sind.
Brustkrebs ist also eine komplexe Erkrankung, die durch eine Kombination von genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst wird. Alter, Hormonsituation, Kinderlosigkeit und genetische Vorbelastung sind einige der Hauptrisikofaktoren. Durch ein besseres Verständnis dieser Faktoren können Frauen fundierte Entscheidungen zur Früherkennung und Prävention treffen.
Die Stadieneinteilung bei Brustkrebs ist entscheidend für die Wahl der Behandlung und die Einschätzung der Prognose. Die International Union Against Cancer (UICC) unterscheidet vier Hauptstadien, die auf verschiedenen Faktoren basieren, wie Tumorgrösse, Lymphknotenbefall und das Vorhandensein von Metastasen. Hier ist eine detaillierte Übersicht, wie sich die Brustkrebs-Stadien unterscheiden.
Stadium 0 wird auch als „Duktales Carcinoma in Situ“ (DCIS) bezeichnet. Es handelt sich um eine frühe Form des Brustkrebses, bei der sich die Tumorzellen nur innerhalb der Milchgänge oder -läppchen befinden und noch nicht in das umliegende Zellgewebe eingewachsen sind. Es sind keine Lymphknoten befallen und keine Fernmetastasen vorhanden. Der Tumor ist lokal begrenzt und wird meist durch regelmässige Mammographien entdeckt, bevor Symptome auftreten. Die Heilungschancen sind sehr gut, da der Krebs nicht in andere Bereiche des Körpers gelangt ist.
Der Tumor in Stadium I misst bis zu 2 cm im Durchmesser. Es gibt keinen Befall der Lymphknoten und keine Metastasen. Die Heilungschancen sind hoch und die Behandlung besteht häufig aus einer Kombination von Operation, Bestrahlung und gegebenenfalls Hormontherapie oder Chemotherapie.
Brustkrebs im Stadium II kann entweder einen grösseren Tumor umfassen oder bereits in die umliegenden Lymphknoten gestreut haben. Der Tumor misst zwischen 2 und 5 cm oder es gibt eine Beteiligung der Lymphknoten in der Achselhöhle. Fernmetastasen sind noch nicht vorhanden. Die Behandlung kann komplexer sein und umfasst häufig eine Operation, Chemotherapie, Bestrahlung und Hormontherapie. Die Chancen auf Heilung sind weiterhin gut, insbesondere wenn die Lymphknoten nur begrenzt betroffen sind.
Brustkrebs im Stadium III ist fortgeschrittener und kann sich auf die umgebenden Gewebe und mehrere Lymphknoten ausgebreitet haben. Der Tumor ist grösser als 5 cm oder hat sich auf nahegelegene Lymphknoten und/oder Brustgewebe ausgebreitet. Es sind keine Fernmetastasen vorhanden. Die Behandlung ist intensiver und kann eine Kombination aus Chemotherapie, Operation, Bestrahlung und möglicherweise Hormontherapie umfassen. Die Prognose hängt von der genauen Ausbreitung und dem Ansprechen auf die Therapie ab.
Stadium IV bezeichnet den fortgeschrittenen Brustkrebs, bei dem Metastasen in anderen Organen wie Lunge, Leber oder Gehirn vorhanden sind. Der Tumor kann jeden Durchmesser haben und es sind Fernmetastasen nachweisbar. Die Krankheit hat sich auf andere Körperteile ausgebreitet. Die Behandlung zielt darauf ab, die Krankheit zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie kann Chemotherapie, Hormontherapie, zielgerichtete Therapie oder eine Kombination dieser Ansätze umfassen. Die Prognose variiert stark je nach Reaktion auf die Therapie und der Ausbreitung der Metastasen.
Tumor-Grade (Grading) beurteilt die Bösartigkeit des Tumors, basierend auf dem Erscheinungsbild der Tumorzellen unter dem Mikroskop. Einige Tumoren sind auf Hormone wie Östrogen oder Progesteron angewiesen, was Einfluss auf die Behandlungsmethoden haben kann.
Die Mammographie-Untersuchung bietet keinen Schutz vor der Entstehung von Brustkrebs, kann jedoch einen entscheidenden Beitrag zur frühzeitigen Erkennung leisten. Durch die regelmässige Durchführung der Mammographie im Screening-Programm können kleine, noch nicht spürbare Tumoren entdeckt werden, was die Chancen auf eine erfolgreiche Heilung erheblich erhöht. Die Früherkennung ermöglicht es, den Brustkrebs meist schonender zu behandeln, oft brusterhaltend und ohne umfassende chirurgische Eingriffe oder Chemotherapie.
Die Mammographie arbeitet mit Röntgenstrahlen, um die Brust in mehreren Ebenen zu durchleuchten und selbst kleinste Änderungen sichtbar zu machen. Etwa 90% der Brustkrebsfälle können auf diese Weise erkannt werden. Bei Frauen mit besonders dichtem Brustgewebe oder bei unklaren Befunden wird die Mammographie häufig durch zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall (Mammasonografie) oder Magnetresonanztomografie (MRT) ergänzt. Diese ergänzenden Verfahren verbessern die Differenzierung zwischen harmlosen Zysten und potenziell bösartigen Tumoren.
Wenn der Verdacht auf Brustkrebs besteht, wird eine Gewebeprobe (Biopsie) unter bildgebender Kontrolle entnommen und im Labor analysiert, um eine definitive Diagnose zu stellen. So trägt die Mammographie entscheidend zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Brustkrebs bei, kann jedoch nicht verhindern, dass die Krankheit überhaupt entsteht.
Brustkrebs kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, vor allem in der äusseren Erscheinung und in der Beschaffenheit der Brust. Im Frühstadium sind oft keine Symptome spürbar, weshalb regelmässige Untersuchungen besonders wichtig sind. Wenn Veränderungen auftreten, sollten diese zeitnah von einem Arzt abgeklärt werden.
Zu den sichtbaren und tastbaren Anzeichen gehören Knoten oder Verhärtungen, Veränderungen in Grösse und Form sowie Brustwarzen- und Hautveränderungen. Ein Knoten oder eine Verhärtung in der Brust oder in der Achselhöhle, die nicht erklärbar sind und sich nicht zurückbilden, können Anzeichen für Brustkrebs sein. Einseitiger Flüssigkeitsaustritt oder ein Einziehen der Brustwarze können ebenfalls auf Brustkrebs hindeuten. Eine merkliche Veränderung der Brustgrösse oder -form, wie Schwellungen oder Dellen, sollte ebenfalls ärztlich untersucht werden. Verfärbungen wie Rötungen oder andere Hautveränderungen können ebenfalls auf Brustkrebs hinweisen.
Falls Sie diese Anzeichen bemerken, ist es wichtig, diese durch einen Arzt überprüfen zu lassen, da frühzeitige Diagnose und Behandlung die besten Heilungschancen bieten.
Selbstuntersuchungen können hilfreich sein, um Gewebeveränderungen zu bemerken, die möglicherweise auf Brustkrebs hinweisen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Brustgesundheit und können dabei helfen, ungewöhnliche Verhärtungen oder andere Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen. Allerdings sollten Selbstuntersuchungen nicht als alleinige Methode zur Brustkrebsfrüherkennung verwendet werden.
Mammografien sind ein wesentliches ergänzendes Screening-Tool, da sie Anzeichen von Brustkrebs erkennen können, bevor diese durch eine Selbstuntersuchung spürbar werden. Die Kombination von regelmässigen Mammografien und Selbstuntersuchungen bietet die beste Chance, Brustkrebs frühzeitig zu entdecken und zu behandeln.
Wenn der Verdacht auf Brustkrebs besteht, sind mehrere Untersuchungen erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen. Der Prozess beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der der Arzt Ihnen Fragen zu Ihren Symptomen und Ihrer Krankengeschichte stellt. Anschliessend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt Ihre Brüste abtastet, auf geschwollene Lymphknoten prüft und die Achselhöhlen sowie den Bereich des Schlüsselbeins untersucht. Diese Untersuchung kann unangenehm, aber in der Regel schmerzfrei sein.
Die Mammografie ist eine zentrale Untersuchung, bei der die Brust zwischen zwei Plexiglasscheiben gelegt und geröntgt wird, um Brustgewebeveränderungen sichtbar zu machen. Diese Untersuchung kann unangenehm sein, dauert jedoch nur kurz. Neben der Erkennung von Tumoren kann die Mammografie auch Mikrokalkablagerungen aufdecken, die auf eine Krebsvorstufe hindeuten könnten.
Ein Ultraschall ergänzt die Mammografie durch die Darstellung von Gewebeveränderungen mittels Schallwellen. Diese Untersuchung ist schmerzfrei und strahlenfrei und ermöglicht es, sowohl Tumoren als auch geschwollene Lymphknoten zu beurteilen.
Falls ein Verdacht auf Brustkrebs besteht, wird eine Biopsie durchgeführt, bei der mittels einer Hohlnadel Gewebeproben entnommen werden. Diese Proben werden von einem Pathologen auf Krebszellen untersucht. Die Gewebeprobe erfolgt unter örtlicher Betäubung und die Schmerzen danach sind in der Regel gering.
In einigen Fällen wird zusätzlich eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt. Bei dieser Untersuchung werden detaillierte Brustbilder durch Magnetfelder erzeugt. Die MRT kann dabei helfen, die genaue Ausdehnung des Tumors zu bestimmen und weitere Informationen zu liefern.
Durch diese diagnostischen Verfahren können Ärzte sicher feststellen, ob Brustkrebs vorliegt und wie weit er fortgeschritten ist, um die passende Behandlung zu planen.
Sollte ein Mammakarzinom entdeckt werden, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, darunter die Strahlentherapie, die auf das betroffene Gewebe abzielt, und in einigen Fällen auch die Mastektomie, bei der die gesamte Brust entfernt wird.
Ob eine Brustamputation notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird individuell für jede Patientin entschieden. In vielen Fällen kann heutzutage eine brusterhaltende Operation (BET) durchgeführt werden. Diese Entscheidung basiert auf Faktoren wie der Grösse und Lage des Tumors sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin. Ihr behandelnder Arzt wird Sie umfassend beraten und informieren, um die für Sie beste Behandlungsoption zu wählen.
Eine Chemotherapie ist bei Brustkrebs dann sinnvoll, wenn das Ziel ist, das Wachstum und die Vermehrung von Krebszellen zu hemmen und den Tumor zu verkleinern oder vollständig zu beseitigen. Diese Behandlung wird in der Regel mit sogenannten Zytostatika durchgeführt, die das Wachstum der Krebszellen stoppen sollen.
Die Chemotherapie kann auf zwei Arten eingesetzt werden: als neoadjuvante Therapie, um den Tumor vor einer Operation zu verkleinern, oder als adjuvante Therapie, um eventuelle verbleibende Krebszellen nach der Operation abzutöten. Besonders bei HER2-negativem Brustkrebs oder Triple-Negativem Brustkrebs (TNBC) ist sie eine wichtige Therapieoption.
Während einer Chemotherapie werden die Medikamente meist als Infusion verabreicht und können auch gesunde Zellen im Körper beeinträchtigen. Die Entscheidung, ob und wann eine Chemotherapie sinnvoll ist, erfolgt in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt, der die individuelle Situation und das spezifische Tumorprofil berücksichtigt. Das Risiko eines Rückfalls nach der Behandlung eines Mammakarzinoms (einer der häufigsten Brustkrebsarten) kann durch eine sorgfältige Nachsorge und gezielte Therapien, die auf die spezifischen Rezeptoren des Tumors abzielen, verringert werden.
Brustkrebs bleibt eine der bedeutendsten Gesundheitsherausforderungen für Frauen weltweit, doch die Fortschritte in der Früherkennung und Behandlung bieten Hoffnung und Chancen. Durch regelmässige Selbstuntersuchungen, gezielte Vorsorgeuntersuchungen wie Mammographien und einen gesunden Lebensstil kann man nicht nur das Risiko reduzieren, sondern auch wenn nötig die Heilungschancen erheblich verbessern.