Viren - Schutz & Vorbeugung

Viren - Schutz & Vorbeugung

Angst überall: das neuartige Virus droht, eine Pandemie zu werden. Doch “Jetzt ist nicht die richtige Zeit für Panik”, so der Direktor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus. Bei einem Krankheitsausbruch ist Panik ohnehin nicht sinnvoll, da übermässige Ängste zu gedankenlosem Handeln führen, was die Situation nur verschlimmern kann. Wissen ist nicht nur Macht, sondern auch Schutz und Vorbeugung. Was sollte man über diese Viren wissen?


Der Jenaer Infektologe Mathias Pletz sagt: “Die Panik richtet mehr Schaden an, als das Virus”. Woher kommt die Panik? Laut WHO sind aktuell 50 Länder betroffen und über 83’000 Infektionen registriert. Diese Virus-Welle kann heftiger ausfallen als die Grippewellen der vergangenen Jahrzehnte. Grippe verursacht jedes Jahr Tausende Todesopfer und daran sind wir schon gewöhnt. Doch dieser Virus ist ganz neu und unbekannt. Die Technik der Impfstoffgewinnung kann mindestens ein Jahr dauern und in diese Zeit kann der Virus bei manchen Menschen schwere Erkrankungen verursachen. Dies ist aber kein Grund zur Panik, da der Virus nur bei rund 80% der Menschen zu Symptomen führt.

Wie wird der Virus übertragen? Vor allem über Tröpfchen beim Husten oder Niesen von Mensch zu Mensch. Der sogenannte fäkal-orale Infektionsweg scheint auch möglich zu sein, da Erbgut der Viren in Stuhlproben einiger Erkrankten gefunden wurde. Doch es ist noch unklar, ob der neuartige Virus sich so verbreiten kann.

Gibt es die Gefahr, sich durch importierte Waren anzustecken? Laut dem Robert-Koch-Institut ist das eher unwahrscheinlich. Doch andere Arten von Viren können bei Raumtemperatur durchschnittlich vier Tage überleben. Theoretisch könnte das Virus durch Türklinken oder Bargeld mit infektiösen Tröpfchen übertragen werden, doch das konnte bisher nicht bewiesen werden.

Wie kann der/die Betroffene bestimmen, dass er/sie infiziert ist? Die Beschwerden sind nicht spezifisch. Generell sind Husten, Schnupfen, Halskratzen oder Fieber und in manchen Fällen auch Durchfall typisch. Der WHO-Expert Bruce Aylward berichtet, dass viele Betroffene einen trockenen Husten und nur wenige eine laufende Nase haben.

Jeder von uns kann durch einfache Vorsichtsmassnahmen die Gefahr eindämmen. Hier sind die wichtigsten Regeln:

  • Waschen und desinfizieren Sie Ihre Hände regelmässig mit einem Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis oder mit Wasser und Seife. Besonders wichtig ist das nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten.
  • Benutzen Sie ein Papiertaschentuch bitte nur einmal und entsorgen Sie es in einem Mülleimer mit Deckel.
  • Berühren Sie Ihren Mund, Nase und Augen nicht mit den Händen.
  • Halten Sie mindestens einen Meter Abstand von hustenden oder niesenden Menschen. Auch über eine “feuchte Aussprache” können Viren übertragen werden. Halten Sie Abstand.
  • Falls Sie mit vielen Menschen im direkten und persönlichen Gespräch sind oder Körperkontakt haben müssen, dann überlegen Sie es sich, eine Atemschutzmaske zu tragen, falls die Situation dies erlaubt.
  • Lüften Sie Räume regelmässig.
  • Der Erkrankte sollte eine Atemschutzmaske tragen bis eine vollständige Isolierung erfolgt ist.
  • Die Oberflächen in der Umgebung von Erkrankten sollen ausserdem mit Desinfektionsmittel, die als “begrenzt viruzid plus” oder “viruzid” bezeichnet sind, gesäubert werden.
Viren passen sich an, und wir müssen das auch tun!

editorial.facts

  • Viren sind streng genommen keine echten Lebewesen, da sie keine eigene Zellen und keinen eigenen Stoffwechsel haben. Ihre Moleküle enthalten das Erbgut mit den Informationen zu ihrer Vermehrung. Sie nutzen diese Informationen, um sich in den Wirtszellen von verschiedenen Lebewesen zu vermehren.
  • Viren leben nicht nur einmal: sie bauen andere Zellen zu ihren Brutkästen um, um sich zu vermehren. Laut Einschätzungen ist etwa 8% des menschlichen Erbguts aus uralten Viren, die sich tief in unsere Zellen eingepflanzt haben.
  • Besonders gefährdet sind ältere Menschen ab 60. Für Männer ist der Virus gefährlicher als für Frauen. Vorerkrankungen wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronische Atemwegserkrankungen erhöhen das Risiko.